Der Wiperti- und der Servatii-Friedhof
von Quedlinburg

Am Stadtrand, durch die Straße nach Weddersleben und Warnstedt geteil, liegen der Wipertifriedhof (links) und der Servatiifriedhof rechst). Die Ursprünge liegen im 17. Jahrhundert. Damals begannen sich angesehene, hochrangige Bürger wie etwa Unternehmer, Bürgermeister oder hohe Militärs in Grüften bestatten zu lassen.
Manche Grüfte waren mit aufwendigen Malereien verziert. Nach dem II. Welkrieg sind die dazu gehörigen Familien in den Westen gegangen und die DDR hat natürlich nichts für den Erhalt der Grabstätten getan.
Es gibt eine Museumsgruft mit interessanten Särgen und Fundstücken aus beräumten Grabkammern. Ein Gewölbe mit Keller wurde als Urnengemeinschaftsgruft eingerichtet (rechts).
Die Grüfte sind mit Eichentüren verschlossen. Sie haben nach oben eine Entlüftung und in der Tür eine verzierte Belüftungsöffnung. Das gusseiserne Ornament zeigt die verlöschende Lebensfackel, das die Seele des Verstorbenen im Himmel vor Anker gegangen ist und die Dornenkrone sagt, dass Jesus Christus sie auf genommen hat.
Auf dem Wipertifriedhof gibt es 54 Grfabkammern in zwei Etagen, teilweise mit Untergeschoss und auf dem Servatiifriedhof sind es 13 Grüfte.
Leider sind zu DDR-Zeit bei der Erweiterung der angrenzenden Gartenbauschule einige Grüfte zerstört worden. Unter anderem auch die von Friedrich Gottlieb Klopstock. Obwohl er auch damals als Dichter der Aufklärung anerkannt war.
Neben den oberirdischen Grüften sind auch die Erdbestatungen in gemauerten Grüften erfolgt.
Die beiden Friedhöfe sind einmalig im Raum nördlich der Alpen.